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Welche Farbe hat der „bunte Hund“?
Was der Engländer mit dem Halbsatz „sticks out like a sore thumb“ bezeichnet heißt im Deutschen „bekannt wie ein bunter Hund“. Das sprachliche Bild ist ein anderes, aber die Bedeutung ist dieselbe.
Auch wenn man sich nicht mit der Ethymologie dieses Sprichwortes beschäftigt, stellt sich die Frage, welche Farbe der bunte Hund hatte: Als Gelben Hund bezeichnet der Flugpostsammler die Marke der „Flugpost am Rhein und Main“, die für den Erstflug Ferdinand von Hiddessen am 10. Juni 1912 mit dem Namen des Flugzeuges „Gelber Hund“ überdruckt wurde.
Die Veranstalter verkauften diese Marken auf roten Flugpostkarten zu drei Mark, frankiert mit drei dieser Überdruckmarken und einer 5 Pfg Germania und garantierten den Flug dieser Karte mit dem „Gelben Hund“. Diese Karten werden von manchen Philatelisten als „Roter Hund“ bezeichnet.
Nun hatten die Veranstalter vor gehabt, den Überdruck „Gelber Hund“ – passend zum Namen – in gelber Farbe vorzunehmen, stellten aber nach dem Drucken des ersten Bogens fest, dass Gelb auf Orange nicht sehr gut sichtbar ist und änderten die Aufdruckfarbe spontan in blau. Also müsste die Marke eigentlich „Blauer Hund“ heißen … den schon mit gelb überdruckten Bogen überdruckte man auch in blau, sodass ein Doppeldruck in zwei Farben entstand – und diese Doppeldrucke wurden wie die nur einfarbig blauen Überdruckmarken verwendet und an die Besucher der Flugschauen im Rhein-Main-Gebiet verkauft. Von den gedruckten 100 Doppeldrucken sind bis April 2020 erst 33 Stück wiedergefunden – eines davon zeigen wir hier – und bieten es in der kommenden Juni-Auktion an.
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