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Schwarzer Einser – Dreierstreifen
Mit der Unterzeichnung des Postvertrages zwischen Philipp dem Schönen und Franz von Taxis im Jahre 1505 schreibt man auch die Gründung des ersten neuzeitlichen Postunternehmens zu. Zunächst nur als dynastische Post laufend, wurde sie um 1530 der Allgemeinheit zugänglich, wobei der Hauptpostkurs im Heiligen Römischen Reich anfangs die Niederländische Postroute war. Deutsche Fürsten errichteten erst in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts eigene Nachrichtenstafetten. Dabei waren die Hauptorte Augsburg, Nürnberg, Frankfurt, Köln, Leipzig und Hamburg durch Botenkurse verbunden.
Die Geschichte der Philatelie aber beginnt 1840 mit der „One Penny Black“. Nach und nach zogen anderen Staaten nach. 1846 wurde schließlich nach Vorbild Englands das Prinzip der Postwertmarke, mit einem ersten Vorschlag im Februar 1845, in deutsche Staaten übernommen. Vorreiter war das Königreich Bayern, das am 1. November 1849 als erste deutsche Briefmarke, den „Schwarzen Einser“, herausbrachte. Sie erschien in einer recht hohen Auflage von 832.000 Stück und hatte einen Nominalwert von einen Kreuzer, der damaligen Frankatur für einen Ortsbrief und der Tarif für das
Versenden von Drucksachen wie Preislisten oder Werbebroschüren. Zum Erscheinungstermin, am Feiertag Allerheiligen, hatten allerdings nur große Postämter geöffnet und demnach sind auch nur wenige Briefmarken bekannt, die bereits am 1. November verwendet wurden.
Die Gestaltung der Marke in tiefschwarzer Farbe, entworfen vom Kupferstecher Johann Peter Haseney, dessen Initialen versteckt im gemusterten Hintergrund der großen Wertziffer gedruckt sind, bewährte sich aber nicht, da sie mit schwarzer Stempelfarbe entwertet wurde. Die Briefmarke entstand auf zwei verschiedenen Platten, wobei die erste Platte einen unscharfen, groben Druck verursachte. Die zweite Platte von 1850 brachte einen klareren Druck hervor. Bei der ersten Druckplatte fand der Druck auf einem Doppelbogen von 180 Stück statt und bei der zweiten Platte nur noch auf einem einfachen Bogen von 90 Stück, weil sich dadurch die Druckqualität verbesserte. Der hier gezeigte tiefschwarze Dreierstreifen stammt aus der 1. Auflage, die mit der ersten Platte gedruckt wurde.
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