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Freimarkenausgabe vom 1. Juli 1870
Ein größerer, fleckiger Umschlag mit deutlichen Beförderungs- und Alterungsspuren, zwei Marken sind offensichtlich abgefallen, und die vier vorhandenen Marken sind auch nicht im besten Zustand. Nicht gerade die besten Voraussetzungen für ein Auktionslos [der Woche]. Auf der Habenseite steht ein Viererstreifen einer recht seltenen Bayern-Marke; dass der Absender des Briefes das US-Konsulat in München ist, und dass in dem Brief offensichtlich wichtige Gerichtsdokumente befördert wurden.
Präzisieren wir die Habenseite: Es handelt sich um einen Viererstreifen der 12 Kr. Dunkelbraunpurpur der Freimarkenausgabe vom 1. Juli 1870, der das bayrische Wappen zeigt – und um den einzig bekannten Viererstreifen dieser Marke auf Brief. Bei Unikaten ist ein Sammler durchaus bereit, über Qualitätsmängel hinwegzusehen.
Letztlich bleibt ja nur die Frage: Will ich es haben – dann muss ich es so nehmen, wie es ist – oder ich lass es sein. Und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein weiteres Exemplar auftaucht? Beinahe 151 Jahre ist es her, dass dieser Brief den Gerichtsdiener in Sherman, Texas erreichte – eine lange Zeit. Wenn es bis zum Auftauchen eines zweiten Stückes genauso lange dauert kann sich der Käufer lange über sein Unikat freuen.
Eine derartiger Brief wirft natürlich die Frage auf, welcher Inhalt hier befördert wurde. Vielleicht hat einer unserer Sammlerfreunde in Texas eine Idee, wo sich die Akten des Gerichts aus Sherman / Crayson County aus dem Jahr 1871 befinden?
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