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2023 – KW 4

Held*innen im wilhelminischen Deutschland

Hat der bürgerliche Nationalismus im wilhelminischen Deutschland die Frauen verdrängt? In der Verwundeten- und Krankenversorgung zumindest nicht. Hierfür wurde der Vaterländische Frauenverein und die Frauenvereine vom Roten Kreuz im deutschen Kaiserreich im späten 19. Jahrhundert gegründet. Während sich das Zentralkomitee, der komplementäre Männerverein zu den neugegründeten Frauenvereinen zunächst ausschließlich auf die Hilfe im Kriegsfall konzentrierte, schlossen die Frauenvereine von Anfang an auch Aufgaben in Friedenszeiten ein, vor allem in der Gesundheitsfürsorge und der Wohlfahrtspflege. Damit wurden den Frauen Aufgaben übertragen, die für die Existenz des Nationalstaates nicht unbedeutend waren und ihrem Wirken einen staatstragenden

Sinn verliehen. Im weitesten Sinne waren diese Vereine das Pendant zu den männlichen Helden dieser Zeit.

Und natürlich wurden die Heldinnen besonders geehrt – mit einem Ehrenzeichen, das Großherzog Carl Alexander von Sachsen-Weimar in drei Abteilungen gestiftet hatte. Die erste Abteilung, mit Prägung der Großherzogin Maria Pawlowna, wurde nach 20-jähriger Mitgliedschaft verliehen, die zweite Abteilung nach 30-jähriger Tätigkeit und die dritte schließlich nach 40 Jahren Dienst auf dem Gebiet der Vaterlands- und Nächstenliebe. Wir freuen uns in der kommenden Auktion eine Medaille der ersten Abteilung versteigern zu dürfen.

Los 1833 aus unserer 55. Auktion.

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